Seit 1996 bewirtschaftet die Raben’sche Forstverwaltung Wälder in Mecklenburg-Vorpommern. Die Bewirtschaftung erfolgt nach den Grundsätzen der naturgemäßen Waldwirtschaft. Wir sind Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft Behrenwalde/Bad Doberan, der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäßer Waldwirtschaft (ANW) und des Waldbesitzerverbandes Mecklenburg – Vorpommern.
Holzernte
Wir schlagen jährlich zwischen 5.000 und 7.000 Festmeter (Fm) Holz ein und damit deutlich weniger als nachwächst. Dieser Einschlag erfolgt im Laub- sowie im Nadelholz im sogenannten kombinierten Verfahren. Hierbei arbeiten zwei Forstwirte und ein Harvester zeitgleich im Einschlag. Der Harvester befährt ausschließlich die in einem Abstand von 40 m angelegten Rückegassen; die Forstwirte fällen zu und arbeiten die für einen Harvester technisch schwierig zu greifenden Bäume auf.
Naturschutz
Wir leben in einer weitgehend intakten Naturlandschaft. Diese zu erhalten ist natürlich unsere Verpflichtung gegenüber unseren Nachkommen und der Gesellschaft insgesamt. So ist der Naturschutz integraler Bestandteil unserer Bewirtschaftungsgrundsätze. Bereits heute sind über 100 ha als Naturwald dauerhaft aus der Nutzung genommen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil von Schreiadler- und Moorschutzprojekten geworden.
Unsere waldbaulichen Grundsätze
Naturgemäßer Waldbau
Wir treten ein für eine verantwortungsbewusste, nachhaltige Nutzung und Pflege unserer Wälder, die die ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungen des Waldes angemessen berücksichtigen. Diese Ziele lassen sich nach unserer Überzeugung am besten dadurch erreichen, dass wir die übernommenen Wälder konsequent zu Dauerwäldern weiterentwickeln.
Dauerwald
Als waldbauliche Zielvorstellung streben wir den Dauerwald an. Als Dauerwald wird ein naturgemäßer Wirtschaftswald bezeichnet, der aus Bäumen unterschiedlichen Alters mit hohem Mischungsanteil unterschiedlicher Baumarten besteht. Kahlschläge lehnen wir aus ökonomischen und ökologischen Gründen ab.
Zielstärkennutzung
Unsere Bäume sollen dick werden. Darum schlagen wir die wertvolle Buche, die Funiereiche oder den Bergahorn erst ab einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von 75 cm, Fichte und Kiefer mit einem BHD von 45 bis 50 cm.
Pflegeblöcke
Jährlich werden vorab festgelegte Pflegeblöcke durchforstet, wobei Pflege und gegebenenfalls Zielstärkennutzung häufig parallel erfolgen. Mit der Pflegenutzung versuchen wir, frühzeitig auf Dimensionierung (Dickenwachstum) und Qualifizierung (möglichst grad- und langschäftig) der Bäume Einfluss zu nehmen. Dieses Durchforstungsholz wird zu Parkett-, Brenn- und Kaminholz und zu Industrieholz aufgearbeitet. Die Entnahme des Holzes erfolgt immer in einer deutlich geringeren Menge als jährlich nachwächst.
Naturverjüngung
Um unsere augenblicklich noch vorwiegend gleichaltrig aufgebauten Waldbestände in einen Dauerwald zu überführen, setzen wir auf eine frühzeitige und möglichst inselartig ausgestaltete Naturverjüngung. Das natürlich Verjüngungspotential unserer Wälder ist immer wieder beeindruckend. Nicht nur die wichtigen Hauptbaumarten sondern auch die seltener im Wald anzutreffenden Nebenbaumarten sind abhängig von dem Standort nachzuweisen. Hierzu gehören die Vogelkirsche, die Flatterulme, die Linde, der Spitzahorn und manche mehr. Die Naturverjüngung kann sich aber nur entwickeln, wenn übermäßig hohe Wildbestände sie nicht vernichten.
Bodenschutz
Die Beachtung des Bodenschutzes ist heute ein allseits als besonders wichtig angesehener Bestandteil einer naturgemäßen Waldwirtschaft. Im Jahr 2009 haben wir begonnen, die Feinerschließung unserer Wälder auf Basis von Rückegassen mit einem Abstand von 40 m einzurichten. Eine Befahrung des Waldbodens außerhalb dieser Rückegassen ist untersagt. Auch die Befahrung der Rückegassen darf nur bei befahrbarem Boden erfolgen. Trotzdem lassen sich in einigen Fällen zu tief ausgefahrene Rückegassen nicht vermeiden.
Klimawandel
Längere Trockenphasen führen zu massiven Schäden an unseren Hauptbaumarten Buche und Fichte. Nach aktuellen Vorhersagen werden diese Trockenphasen in der Vegetationszeit häufiger auftreten. Dies hätte katastrophale Auswirkungen für unsere Wälder. Mit verschiedenen waldbaulichen Maßnahmen versuchen wir uns bestmöglich darauf vorzubereiten.